Headhunter: Die Vermittler und Entdecker auf dem Arbeitsmarkt. Sie bringen gezielt Unternehmen und Fachkräfte zusammen, verändern oft die Laufbahnen grundlegend. Sie sprechen auch Menschen an, die gar nicht nach einem Job gesucht haben. 'Ich hätte nie über einen Wechsel nachgedacht, wenn Sie nicht auf mich zugekommen wären', hören Headhunter oft, erzählt Tabea Eckardt von der Agentur BiermannNeff Headhunters. Damit erschließen diese Dienstleister den Unternehmen einen Pool an Talenten, der sonst schwer zugänglich wäre. Das macht Firmen immer abhängiger von Headhuntern und verschafft ihnen im Gegenzug Kontrolle über einen immer exklusiveren Stellenmarkt.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 75.000 Positionen durch Personalberater besetzt, berichtet Wolfram Tröger, Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU). Etwa 2000 Headhunter-Firmen sind hierzulande aktiv. Viele der von ihnen besetzten Stellen waren nie öffentlich ausgeschrieben. 'Einige Unternehmen entscheiden sich bewusst gegen eine öffentliche Stellenausschreibung und beauftragen stattdessen einen Headhunter', erklärt Eckardt. Diskretion könnte einer der Gründe sein. Schließlich soll ein aktueller Abteilungsleiter nicht erfahren, dass bereits nach seinem Nachfolger gesucht wird.
Zudem übernehmen Headhunter die Suche nach den besten Kandidaten für Unternehmen und präsentieren sie quasi fertig. Dies unterscheidet sie grundlegend von Personalvermittlern, erklärt Tröger. 'Headhunter suchen nach den Besten und Passendsten für die offene Position', sagt er. 'Personalvermittler hingegen konzentrieren sich oft ausschließlich auf das Durchforsten firmeninterner und öffentlich zugänglicher Datenbanken nach Kandidatenprofilen und stellen schnell viele Lebensläufe potenzieller Kandidaten zusammen. Ob diese wirklich zur Stelle passen, wird normalerweise nicht überprüft.